Fragen & Antworten zur Ernährungsinitiative

Die Ernährungsinitiative schränkt die Konsumfreiheit ein, zwingt die Bevölkerung sich vornehmlich vegan zu ernähren und führt zu steigenden Lebensmittelpreisen. Die Zielvorgaben sind zudem völlig unrealistisch. Sie würde in der Land- und übrigen Wirtschaft grossen Schaden anrichten.

Eine Landwirtschaft ohne Tierhaltung macht in der Schweiz weder ökologisch noch ökonomisch Sinn. Aus topografischen Gründen können wir die Mehrheit der landwirtschaftlichen Flächen nicht für die direkte menschliche Ernährung nutzen. Nur ein kleiner Teil ist ackerfähig. Mist und Gülle sind zudem hochwertige, einheimische Dünger. Sie ernähren die pflanzlichen Kulturen und erhalten die Bodenfruchtbarkeit. Eine möglichst nachhaltige Landwirtschaft zeichnet sich aus durch eine Kombination zwischen tierischer und pflanzlicher Produktion und geschlossenen Nährstoffkreisläufen.

Nicht nur viele landwirtschaftliche Betriebe würden unter den neuen Vorschriften leiden, auch der ganze Verarbeitungssektor wäre betroffen. Dies wiederum hätte auch auf die vor- und nachgelagerten Stufen sowie die Angebote im Detailhandel und in der Gastronomie enorme Auswirkungen. Wertschöpfung im Inland würde vernichtet, mit Betriebsschliessungen und Arbeitsplatzverlusten.

Nein, das ist ein Trugschluss. Eine nachhaltige Landwirtschaft verbindet die pflanzliche und tierische Produktion. Die Nutztiere liefern dabei den Dünger für die Pflanzen. Wenn die Umsetzung der Initiative nicht mit strikten Kon-sumeinschränkungen einher geht, sieht es ökologisch noch schlechter aus. Dann kommen die tierischen Lebens-mittel über längere Transportwege vermehrt aus anderen Ländern mit tieferen Standards in Bezug auf Umwelt und Tierwohl.

Nein, diese Behauptung ist falsch. Rund 60 Prozent der landwirtschaftlichen Fördermassnahmen (Direktzahlungen, Produktionsmassnahmen, Strukturverbesserungen) lassen sich nicht der tierischen oder pflanzlichen Produktion zuordnen. Die Direktzahlungen – diese machen den Hauptanteil aus – sind an das bewirtschaftete Land gebunden und beinhalten keinen Anreiz zur Produktion von tierischen Lebensmitteln. Eine direkte Förderung der Tierhaltung gibt es über die Tierwohlprogramme, welche eine besonders tierfreundliche Haltung entschädigen, die Sömmerungsbeiträge fürs Alpgebiet und die Käsezulagen. Letztere gleicht die abgeschafften Importzölle für Käse aus.

Die Initiative verlangt, dass die Schweiz ihren Selbstversorgungsgrad auf mindestens 70% erhöht. Das will sie in erster Linie durch eine verstärkte Produktion und den Konsum pflanzlicher Lebensmittel erreichen. Der Inhalt unserer Teller würde damit zur Staatsangelegenheit und die Bevölkerung in Bezug auf ihr Essenverhalten bevormundet.

Die Initiative macht Vorgaben wie samenfestes Saatgut. Bei samenfestem Saatgut haben die Nachkommen die gleichen Eigenschaften wie die Elternpflanzen. Moderne ertragsstarke Sorten stammen meist aus nicht samenfester Hybridzüchtung. Mit der Ernährungsinitiative würden in der Folge die Erträge von Gemüse, Getreide, Raps und vielen weiteren pflanzlichen Kulturen sinken. Dem Pflanzenbau würden auch die wertvollen Nährstoffe aus Gülle und Mist fehlen. Diese müssten durch importierten Kunstdünger ersetzt werden.

Die Tierhaltung ist in der Schweizer Landwirtschaft die wichtigste Einkommensquelle. Das liegt daran, dass auf einem grossen Teil der Landesfläche nur Gras wächst. Wenn wir dort Lebensmittel produzieren wollen, dann brauchen wir Tiere für die Milch- oder Fleischproduktion. Mist- und Gülle aus der Tierhaltung sind auch für die Düngung der pflanzlichen Kulturen und fruchtbare Böden wichtig. Zudem macht die Ernährungsinitiative weitere Auflagen wie samenfestes Saatgut. Das reduziert die Ernten drastisch. Mit der Initiative wird die einheimische Landwirtschaft und mit ihr die Ernährungssicherheit folglich gesamthaft geschwächt.

Die Berg- und Alpgebiete sind auf Weidewirtschaft angewiesen. Ohne Nutztiere droht die Verbuschung und Verwaldung der Flächen. Damit einher geht der Verlust an unterschiedlichen Lebensräumen für die Tier- und Pflanzenwelt und damit der Biodiversität.

Die Schweizer Landwirtschaft hat begrenzte Ackerflächen und kämpft bereits mit Herausforderungen wie dem Klimawandel und sinkenden Erträgen. Rund 70 Prozent der Landwirtschaftsfläche ist zudem reines Grasland. Ohne die Haltung von Kühen, Schafen oder Ziegen lassen sich diese nicht für die menschliche Ernährung nutzen.

Offiziell nicht, aber in der Praxis wäre eine massive und vom Staat eingeforderte Einschränkung des Konsums tierischer Lebensmittel nötig. Mit drastischen Folgen für die einheimische Land- und Ernährungswirtschaft. Fleisch, Milch oder Eier würden zu Luxusgütern.

Ja. Die Produktionskosten würden steigen, da die Konsumsteuerung, eine geringere Produktion sowie zusätzliche Umweltauflagen und die Preise in die Höhe treiben. Einkommensschwache Haushalte wären besonders stark betroffen. Fleisch und andere tierische Produkte könnten sich nur gut situierte Haushalte noch leisten. Durch die Forderung z.B. nach samenfestem Saatgut gingen die Erträge von Gemüse, Getreide, Raps und vielen weiteren pflanzlichen Kulturen zurück, was diese ebenfalls verteuert.

Ja, die Schweizer Landwirtschaft hat bereits umfangreiche und laufende Programme und Aktionspläne, um speziell die ökologische Nachhaltigkeit der Land- und Ernährungswirtschaft zu verbessern. Dabei sind konkrete Ziele vorgegeben, die zu erreichen sind. Die Agrarpolitik 2030 hat zudem eine ganzheitliche Ernährungspolitik zum Ziel.

Kontakt

Allianz gegen die Ernährungsinitiative
c/o Schweizer Bauernverband
Laurstrasse 10
5201 Brugg

Telefon: 056 462 51 11

E-Mail: info@ernaehrungsinitiative-nein.ch

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